Meister des Joysticks

Paul Helbig nutzt Roboterarm flexibel

Bei Paul Helbig wurde bereits 2001 eine Muskeldystrophie diagnostiziert, die wie das Duchenne-Syndrom eingestuft wurde. Inzwischen wurde – um die Wirbelsäulenverkrümmung und die damit verbundene Einschränkung der Lungenfunktion aufzuhalten – seine Wirbelsäule versteift. Das führte zu einer neuen Herausforderung: „Vorher konnte ich beim Essen meinen Kopf nach vorne beugen, um meinen Mund zum Besteck zu führen“, erklärt er, „das klappt seit der Versteifung nicht mehr.“

Roboterarm am Rollstuhl montiert
Gerade wurde der Roboterarm am Rollstuhl von Paul Helbig montiert.

Einschränkungen ausgleichen

Mit dem Roboterarm Bateo kann Paul Helbig diese Einschränkung zumindest teilweise ausgleichen. Vorbereitete Speisen wie Apfelspalten oder auch mal eine Praline kann er mit den drei Greiffingern des Roboterarms Bateo eigenständig aufnehmen und zum Mund führen.

Da Paul Helbig den Umgang mit dem Joystick bereits von der Rollstuhlsteuerung und natürlich auch von der X-Box gewohnt ist, fiel es ihm besonders leicht, den Roboterarm ebenfalls mit dem Joystick zu steuern. Schon nach kurzer Zeit konnte er mit dem Bateo die leichtgängige Zimmertür und auch Türen und Schubladen von Schränken öffnen.

Große Brettspiele wie „Mensch, ärgere dich nicht“ zu spielen, kann sich der junge Mann ebenfalls gut vorstellen. Und um die Fernbedienung oder das Smartphone zu holen, ist der Roboterarm natürlich ideal. Auch beim Einkaufen bleibt der Bateo am Rollstuhl, obwohl er einfach abzunehmen und auch wieder anzubringen ist.

Geschwindigkeit kann angepasst werden

„Der Roboterarm und ein wenig Fantasie bei seiner Nutzung unterstützen mich schon sehr dabei, meine Selbstständigkeit soweit wie möglich zu erhalten“, sagt Pau Helbig. Allerdings ist ihm bei meinem Besuch wichtig, dass ich die Geschwindigkeit des Arms erhöhe. Kein Problem, ich erhöhe die Geschwindigkeit von zehn auf 15 Zentimeter in der Sekunde – und schon kann Paul Helbig seinen Roboterarm noch besser nutzen.